Seelenbilder
Heute
möchte ich eine therapeutische Methode aufgreifen, die ich schon sehr
lange in meinem Repertoire habe. Die Idee dazu stammt von Dr. Eva
Madelung aus München. Sie nennt es „imaginatives Gestalten“. Ich habe
diese Methode sehr vereinfacht und nenne sie „Seelenbilder“.
Seelenbilder schaffen einen Zugang zu unserem unbewussten Teil unserer
Psyche, auch zu dem, wo es keine Worte gibt.
Wenn wir davon ausgehen, dass viele Störungen und Krankheiten durch
innere seelische Konflikte mit beeinflusst werden, dann bieten die
Seelenbilder eine sanfte und doch sehr tiefgreifende Möglichkeit an
diesen Konflikten direkt zu arbeiten.
Hilfreich ist diese Form der Therapie
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bei Beziehungskonflikten mit Eltern, Partnern und
Kindern
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bei Krankheiten. Es wird nicht das Symptom behandelt,
sondern der seelische Konflikt dahinter. Eventuell kann die
Seelenbildertherapie begleitend zu einer anderen Therapie wie z.B.
einer schulmedizinischen Therapie oder Psychotherapie sein.
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bei Kindern mit körperlichen oder psychischen
Symptomen. In diesen Fällen ist es wichtig, dass die Eltern sich auf
den Therapieprozess mit einlassen und auch bereit sind an den eigenen
Konflikten zu arbeiten. Kinder haben über die Seelenbilder einen sehr
guten Zugang zu ihren eigenen inneren Konflikten und denen im
Familiensystem.
Seelenbilder sind „nicht gegenständliche“ Bilder, die
spontan innerhalb von ca. 2-3 Min. gemalt werden. Somit sind sie rein
intuitive Bilder, die nicht nach Schönheit bewertet werden.
Aus dem Gespräch des Therapeuten mit dem Klienten ergibt sich das
Thema für die verschiedenen Bilder.
Themenstellung für die Bilder können z.B. sein:
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ein Seelenbild von sich selbst
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ein Seelenbild von Familienmitgliedern, so wie der Klient
sie wahrnimmt
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ein Seelenbild des eigenen Problems bzw. eines körperlichen
Symptoms
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ein Seelenbild von etwas das Heilung bringt
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ein Seelenbild von etwas das Schutz bietet
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ein Seelenbild wie es in der Zukunft sein soll
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…
Es können ganz konkrete und auch abstrakte Themen gestellt werden.
Die Umsetzung ist in der Regel einfach. Auch wenn im Moment für die
Themenstellung kein Bild auftaucht, dann kann mit dem weißen Papier
weitergearbeiten werden. Oft ergibt sich dann zu einem späteren
Zeitpunkt ein Bild.
Die Bilder entstehen im therapeutischen Prozess im Gespräch zwischen
Therapeuten und Klienten.
Die Bilder werden nicht interpretiert, bestenfalls spricht der Klient
über die Bilder. Der Therapeut hält sich zurück, dadurch wird die eigene
Handlungsfähigkeit des Klienten gefördert. Dies ist besonders bei
traumatischen Erlebnissen wichtig.
Die Wirkung der Bilder ist heilend und klärend. Unsere Seele (Psyche)
denkt in Bildern. Deshalb haben die Bilder einen direkten Zugang zu
unserer Seele.
Die Arbeit mit Seelenbildern ist für beide Seiten, Klient und
Therapeut, sehr erfüllend.