Der Wille
Ich möchte heute ein interessantes Buch vorstellen. Es heißt „Mein
Ich Gewicht“ von Maja Storch.
In diesem Buch geht es um viel mehr als nur um das Abnehmen, es geht
generell darum, wie ich eine Absicht in die Tat umsetzen kann.
Der Wille ist die Kraft, um in die Tat zu kommen. Oft gelingt uns das
nicht. Maja Storch zeigt darin auf warum uns das oft nicht gelingt.
Wir haben einen Willen, der aus dem Verstand kommt und einen Willen,
der im Körper wahrgenommen wird. Der Wille bekommt nur dann Kraft, wenn
er auch verkörpert wird. Wird nur der Wille, der aus dem Verstand kommt
wahrgenommen, dann bedeutet das Selbstkontrolle. Das ist enorm
anstrengend.
Die körperlichen Wahrnehmungen werden somatische Marker
genannt. Es gibt positive und negative somatische Marker. Wenn ich z.B.
den Willen habe „ich möchte viel Geld verdienen“, dann könnte der
positive somatische Marker bei mir Urlaubsstimmung hervorrufen. Wenn ich
auch noch den negativen somatischen Marker in mir abfrage, dann könnte
es sein, dass es mir den Hals abschnürt. Der Verstand selbst würde
bestimmt ja zu der Absicht sagen. Leider gelingt die Absicht vermutlich
nicht, da das Unbewusste, welches sich durch die somatischen Marker
zeigt, mir einen Strich durch die Rechnung macht. Die positiven und die
negativen somatischen Marker werden im Gehirn in unterschiedlichen
Regelkreisen bearbeitet. Deshalb ist es wichtig, dass ich beide
berücksichtige. Die somatischen Marker resultieren aus unseren
Erfahrungen und natürlich ganz besonders auch aus unseren Erfahrungen
aus der Kindheit. In unserem Beispiel könnte es sein, dass das Thema
Geld in der Herkunftsfamilie sehr negativ belegt war und somit eine
negative Körperwahrnehmung erzeugt und letztendlich unsere Absicht aus
dem Unbewussten heraus blockiert. Den Willen körperlich wahrzunehmen ist
sehr wichtig. Sie schreibt „zu wissen was man will, heißt zu merken was
man fühlt“.
Um den Willen in Handlung umsetzen zu können, geht sie jetzt noch
einen Schritt weiter und formuliert die Willenserklärung mit dem
Klienten um, wenn der negative somatische Marker einen hohen Wert hat.
Wenn man den Satz „ich möchte viel Geld verdienen“ umformuliert z.B. in
„ich will für meine Arbeit gut bezahlt werden“, dann könnte es sein,
dass der negative somatische Marker einen ganz niedrigen Wert bekommt
und der positive somatische Marker einen hohen Wert. Hier ist die Chance
groß, dass der Wille gut in die Tat umgesetzt werden kann.
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Über unseren Körper bekommen wir einen guten Zugang zu unserem
Unbewussten, welches mehr Einfluss auf unser Leben hat als wir
vielleicht denken. Auch therapeutische Ansätze, ganz besonders die
Traumatherapie, beziehen den Körper mit ein. Maja Storch spricht auch
davon, dass die Sprache eine Körperreaktion hervorruft. Das merken wir
ganz deutlich in Familienaufstellungen wenn wir Lösungssätze sprechen
lassen. Ist der Lösungssatz passend, erfolgt meistens eine körperliche
Reaktion in Richtung
Entspannung.